Leben

Ob Sylt oder Berlin, das Leben auf Inseln hat Susanne Matthiessen geprägt. Sie wurde 1963 auf Sylt geboren und ist dort auch aufgewachsen. Nach
dem Abitur durchlief sie eine Redakteursausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München und studierte parallel Politik und Kommunikationswissenschaft an der LMU.

Sie wurde Chefredakteurin bei Radio Schleswig-Holstein und ging in den 1980er Jahren nach Berlin. Dort baute sie zunächst die All-News-Station „Info101“ auf, wechselte später zum Fernsehen und arbeitete als Redaktionsleiterin für die Polit-Talkshows „Sabine Christiansen„, „Gabi Bauer“ und „Dunja Hayali“. Für die dpa baute Susanne Matthiessen zwischen 2007 und 2011 eine neue Abteilung für Bewegtbildangebote auf und übernahm dafür die Geschäftsführung der dpa-Rufa.

Ihrer Heimatinsel Sylt blieb sie stets eng verbunden. 15 Jahre lang schrieb sie für die Sylter Rundschau Kolumnen über typisch norddeutsche Befindlichkeiten und steuert noch heute gern Artikel bei. Besondere Beachtung fand 2014 ihr Nachruf auf „Sylts goldene Jahre“, in dem sie den gesellschaftlichen Wandel der Insel seit dem ersten großen Tourismusboom in den 1970er Jahren nachzeichnete, stellvertretend für eine Generation von Kindern und Jugendlichen, die mit dem explodierenden Massentourismus auf Deutschlands beliebtester Ferieninsel aufgewachsen ist.

Aus diesen Kindheits- und Jugenderfahrungen hat Susanne Matthiessen ihren ersten Roman „Ozelot und Friesennerz“ gemacht, der im Juni 2020 erschien und aus dem Stand auf Platz 2 der SPIEGEL-Bestsellerliste stürmte und sich mehr als 100.000 mal verkaufte.

In der Folge gründete sie im Sommer 2020 zusammen mit Jugendfreund*innen das politische Bürgernetzwerk „Merret reicht’s – aus Liebe zu Sylt“, um das Zupflastern der Insel mit Ferienapartments zu beenden und Wohnraum für die Inselbevölkerung zurückzugewinnen. Mit Erfolg.