
"Wenn ich Sylt verlasse,
verlasse ich mich selbst."
Susanne Matthiessen, Jahrgang 1963, ist gebürtige Sylterin. Als Journalistin verarbeitet sie gesellschaftspolitische Entwicklungen zu Programmideen für Radio, Fernsehen und Internet. Nebenbei schreibt sie erfolgreich Bücher. Mit „Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn“ legt Susanne Matthiessen bereits ihren zweiten Sylt-Roman vor, im Handel ab März 2022.
Susanne Matthiessen hat unter anderem als Redaktionsleiterin der TV-Magazine Dunja Hayali (ZDF), Gabi Bauer (ARD) und Sabine Christiansen (ARD) gearbeitet. (Bei Christiansen in stellvertretender Funktion.)
Werdegang
Ihre Karriere begann Susanne Matthiessen zunächst als Redakteurin bei Radio Schleswig-Holstein in Kiel. Später stieg sie dort zur Chefredakteurin auf. Nach dem Mauerfall übernahm sie in Berlin 1990 die Programmleitung von Inforadio Berlin („Info101“), der ersten komplett digitalisierten Radiostation der Welt.
Mitte der 1990er Jahre machte sich die gelernte Journalistin als Medienunternehmerin einen Namen und und hob als Mitgesellschafterin und Programmdirektorin in Potsdam unter anderem den Privatsender BB-Radio aus der Taufe. Es folgten weitere Unternehmensgründungen im Medienbereich. Nach der Jahrtausendwende verkaufte sie die meisten ihrer Anteile und kehrte in den Journalismus zurück. Als Geschäftsführerin des „dpa audio und video service“ entwickelte Susanne Matthiessen zusammen mit Omar Hairani das Bewegtbildangebot der Deutschen Presse-Agentur.
Ausbildung
Nach dem Abitur auf Sylt 1982 begann die Sylterin eine Redakteursausbildung in München an der Deutschen Journalistenschule (21. Lehrredaktion) und nahm gleichzeitig ein Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität auf, das sie 1987 als Diplomjournalistin abschloss.
Mit Sylt verwachsen
Ihrer Heimatinsel Sylt blieb Susanne Matthiessen stets eng verbunden. 15 Jahre lang schrieb sie für die Sylter Rundschau Kolumnen über typisch norddeutsche Befindlichkeiten und steuert noch heute gern Artikel bei. Besondere Beachtung fand 2014 ihr Nachruf auf „Sylts goldene Jahre“, in dem sie den gesellschaftlichen Wandel der Insel seit dem ersten großen Tourismusboom in den 1970er Jahren nachzeichnete, stellvertretend für eine Generation von Kindern und Jugendlichen, die mit dem explodierenden Massentourismus auf Deutschlands beliebtester Ferieninsel aufgewachsen ist.
Aus diesen Kindheits- und Jugenderfahrungen hat Susanne Matthiessen ihren ersten Roman gemacht, der im Juni 2020 erschien und aus dem Stand auf Platz 2 der SPIEGEL-Bestsellerliste stürmte und sich mehr als 100.000 mal verkaufte. „Ozelot und Friesennerz“ handelt von ihrer „verrückten“ Kindheit auf Sylt, die auch deshalb so besonders war, weil ihre Eltern ein florierendes Pelzgeschäft betrieben, in dem sich die Prominenten der damaligen Zeit die Klinke in die Hand gaben.
Heute ist Pelz deutlich weniger nachgefragt, der Lifestyle hat sich geändert, das Geschäft ist geschlossen. In den 1970er und -80er Jahren jedoch waren Pelze neben Autos und Schmuck der sichtbare Beweis für Status, gesellschaftlichen Aufstieg und Wohlstand.
Susanne Matthiessen entschied sich früh, nicht in den elterlichen Kürschnerei-Betrieb einzusteigen. Nach dem Abitur am Gymnasium Sylt verließ sie die Insel, um Journalistin zu werden.
Ihre beruflichen Interessen sind vielseitig, so arbeitet sie nebenberuflich heute auch als Ghostwriter für Politiker*innen und andere Personen des öffentlichen Lebens, berät Persönlichkeiten in Bezug auf ihre Social-Media-Strategie und engagiert sich als langjährige Dozentin an der Akademie für Publizistik in Hamburg für die Aus- und Weiterbildung junger Kolleg*innen. So oft sie kann, verbringt sie allerdings Zeit auf ihrer Heimatinsel Sylt.
Susanne Matthiessen lebt gern in Berlin, lebt aber nur am Meer richtig auf.

Porträtfoto auf dieser Seite von Hans Scherhaufer